Der Begriff Bonität beschreibt die Finanzlage bzw. die Liquidität eines Unternehmen bzw. einer Privatperson und die Fähigkeit, seine Verbindlichkeiten wie Kreditverträgen, offenen Rechnungen usw. rechtzeitig auszugleichen. Hat ein Unternehmen bzw. eine Privatperson eine gute Bonität, wird es als kreditwürdig eingeschätzt. Die Bonität wird oftmals in einem ermittelten Bonitätsindex dargestellt. ADU-Inkasso ist keine Auskunftei und ermittelt keine Bonitätsdaten, diese werden von Vertragspartnern geliefert.

Die Voraussetzungen

Die wichtigsten Kriterien zur Beurteilung der Bonität sind die persönliche und die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit. Dabei fließen aktuelle Verhältnisse und das Zahlungsverhalten aus der Vergangenheit in die Prüfung ein. Hier unterscheiden sich die Bonitätsvoraussetzungen der Banken und Lieferanten. Versandhäuser betrachten vorwiegend die Zahlungsmoral. Sie fragen nicht nach dem aktuellen Einkommen und den regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen. Diese Kriterien sind hingegen für eine Bank besonders wichtig, bevor sie einen Kredit vergibt. Banken und Lieferanten führen die Prüfung der Bonität also nach unterschiedlichen Kriterien durch.

Einstufung der Bonität

Es gibt keine einheitlichen Bonitätskriterien für alle Schuldner. Jeder Schuldner erfüllt nämlich aufgrund seiner individuellen wirtschaftlichen Situation alle Bonitätskriterien mehr oder weniger, sodass letztlich eine individuell abgestufte Bonität das Ergebnis ist. Diese Abstufungen werden entweder in Scores oder Ratings ausgedrückt, die von „sehr guter Bonität“ bis „gerade noch vertretbare Bonität“ reichen. Die Bonität liegt also vor, wenn ein Schuldner gerade noch ein Rating erhält, das im Rahmen des Investment grade liegt. Die Bundesbank bezeichnet demzufolge Kreditforderungen der Kreditinstitute dann als „notenbankfähige Sicherheiten“, wenn bei Ratingagenturen die Unternehmen mindestens ein langfristiges Urteil von „BBB-“ aufweisen. Diese Bonitätsstufen korrelieren positiv mit der statistischen Ausfallwahrscheinlichkeit, denn eine gute Bonität bedeutet geringe Ausfallwahrscheinlichkeit und umgekehrt. Deshalb können im Rahmen der Kalibrierung einer bestimmten Ratingstufe auch konkrete Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet werden. Auch Ratingagenturen wie „Moody’s“ oder „Standard & Poor’s“ und Kreditinstitute wenden bei eigenen Ratingverfahren derartige Klassifizierungen an, denen jeweils institutseigene Ausfallwahrscheinlichkeiten zugrunde gelegt werden. Anbieter von Wirtschaftsinformationen wie Hoppenstedt Kreditinformationen GmbH und Creditreform legen die Ausfallwahrscheinlichkeiten nach einem speziellen Scoringverfahren fest. Die resultierenden Werte aller Anbieter unterscheiden sich nur unwesentlich. Eine allgemein gültige Regel für die Ausfallwahrscheinlichkeit kann nicht angegeben werden, da diese laufenden Änderungen unterworfen ist. Kennzahlen für die Ausfallwahrscheinlichkeit werden unter anderem aus demografischen Daten, makroökonomischen Daten, Finanzdaten und Zahlungserfahrungen gewonnen.

Wie bekommt man eine gute Bonität?

Zwar unterliegen die Algorithmen zur Berechnung von Bonitätsscores dem Geschäftsgeheimnis der jeweiligen Auskunfteien, einige Faktoren, die für die Berechnung relevant sind, sind aber dennoch bekannt:

– Personendaten: Name, Vorname, Geburtsdatum, Geschlecht, Adresse(n)
– Zahlungserfahrungen:  Zahlungsunregelmäßigkeiten, aber auch positive Merkmale, wie die erfolgreiche und pünktliche Rückzahlung eines Kredites oder einer Kreditkarte
– Inkassodaten: Nicht beglichene Rechnungen, die einem Inkassounternehmen übergeben wurden
– Gerichtsdaten: Sogenannte harte Negativmerkmale, wie Haftbefehle oder eidesstattliche Versicherungen
– Insolvenzverfahren
– Bestehende Kreditverpflichtungen/laufende Kredite/Konten

Für eine gute Bonität ist vor allem eine positive Zahlungshistorie wichtig. Hat man Rechnungen und Kredite stets pünktlich abgezahlt, sind alle Daten aktuell und es liegen keine Negativmerkmale vor, hat man wahrscheinlich eine gute Bonität.

Bonität verbessern – ist das möglich?

Jedes Wirtschaftssubjekt und insbesondere Privatpersonen können die eigene Bonität verbessern. Auf Basis der bisherigen Ausführungen zur Bonitätsprüfung und der Kreditwürdigkeit im Allgemeinen ergeben sich direkt einige Möglichkeiten. Grundsätzlich gilt: Je höher das Einkommen einer Privatperson im Verhältnis zur gewünschten Kreditsumme ist, desto besser fällt die Bonitätsbewertung aus. Äußerst hilfreich ist es auch, wenn Kreditnehmer Sicherheiten vorweisen können. Dazu zählen beispielsweise Immobilien, die im Falle einer Zahlungsunfähigkeit an die Bank übergehen und dadurch die Kreditschuld tilgen würden. Einen ebenfalls positiven Einfluss auf die Bonität hat es, wenn keine laufenden Kreditschulden beglichen werden müssen. Voraussetzung für die Kreditaufnahme innerhalb Deutschlands ist es zudem, dass die eigene Schufa-Auskunft keine Negativeinträge vorweist.

Bonität





Eine Bonitätsauskunft ist die Zusammenfassung von bonitätsrelevanten Informationen in einem Dokument und der Ermittlung eines Bonitätsindexes für Unternehmen und eines Bonitäts-Scores für Privatpersonen. Eine Bonitätsauskunft können Unternehmen z.B. vor dem Abschluss eines neuen Geschäfts tätigen, umso mehr Auskunft über den Geschäftspartner zu erhalten. In einer Bonitätsauskunft sind auch mögliche Negativmerkmale der Unternehmen oder auch Privatpersonen enthalten. Eine Bonitätsprüfung kann bei der Einschätzung des Forderungsausfallrisikos helfen. ADU-Inkasso ist keine Auskunftei und ermittelt keine Bonitätsdaten, diese werden von Vertragspartnern geliefert.

Was steht in der Bonitätsauskunft?

In einer Bonitätsauskunft für Dritte steht alles, was das Unternehmen für einen Vertragsabschluss über einen wissen muss:

 

Die Adresse und eine Einschätzung der durchschnittlichen Kaufkraft in der Wohngegend

– Wie oft man umgezogen bist
– Vorhandene Inkasso- oder Gerichtsdaten
– Die Anträge oder Bestellungen bei anderen Unternehmen
– Bisherige Zahlungserfahrungen, wie zum Beispiel Zahlungsausfälle
– Eine generelle Einschätzung der Kreditwürdigkeit in Form eines Bonitätsscores
– Der Bonitätsscore gibt den Unternehmen auf einen Blick Auskunft darüber, wie wahrscheinlich das Risiko eines Zahlungsausfalls ist.

Man erhält einen positiven Scorewert, wenn man:

– Rechnungen immer pünktlich gezahlt,
– Kredite problemlos getilgt,
– Immobilienkredite oder Handyverträge zuverlässig gezahlt hast.

Einen negativen Scorewert erhält, wenn man:

– Mahnungen offen sind,
– Inkassoverfahren gegen einen laufen,
– Insolvenz angemeldet hat
– Ein Gerichtsurteil gegen einen vorliegt.

Ein guter Bonitätsscore steht für eine gute Bonität. Eine gute Bonität wiederum bedeutet, dass man über eine gute Zahlungsmoral verfügt. Sollten nur wenige Informationen über einen vorhanden sein, wird der Score durch allgemeine Werte, wie Wohnort, Alter und Geschlecht, berechnet. Problematisch daran ist, dass diese nur wenig über eigentliche Zahlungsfähigkeit aussagen.

Möglichkeiten einer fehlerhaften Bonitätsprüfung

Es können zwei Fehler zu einer fehlerhaften Bonitätsprüfung führen. Dies kann zum einen sein, dass das Geschäft mit dem Kunden getätigt, wobei dann allerdings auch Zahlungsprobleme vorkommen können oder, dass zweitens ein Geschäft abgelehnt wird, obwohl der Kunde keine Zahlungsprobleme gehabt hätte. Die Bonitätsprüfung wird durchgeführt, um einen nicht vorhergesehenen Zahlungsausfall zu verhindern oder zu minimieren. Bei nicht sicheren Erwartungen werden Sicherheiten von dem Kreditgeber verlangt und es werden Risikoprämien in der Form eines höheren Zinssatzes geltend gemacht.

Verfahren:

a) Die traditionelle Bonitätsprüfung basiert auf qualitativen (z.B. Integrität, Marktchancen) und quantitativen (z.B. Einkommenshöhe, Ertragskraft) Kriterien, deren Auswahl und Gewichtung durch den Beurteiler vorgenommen wird. Für die Entscheidung über einen Vertragsabschluss wird dann eine vergleichende Bewertung vorgenommen. Im Privatkundengeschäft wird routinemäßig eine Auskunft einer Auskunftei (z.B. SCHUFA-Auskunft) eingeholt, um sich über das bisherige Zahlungsverhalten des Vertragspartners zu informieren.

b) Mit mathematisch-statistischen Methoden soll eine objektive Bonitätsbeurteilung erreicht werden. Zu diesen Verfahren zählen insbes. die Diskriminanzanalyse, Credit-Scoring-Verfahren (Punktbewertungsverfahren) sowie eine Analyse mithilfe künstlicher neuronaler Netze.

c) Eine Risikoeinstufung durch standardisierte Ratingsysteme kann entweder durch externe Ratings erfolgen, die von speziellen Ratingagenturen durchgeführt werden, oder durch interne Ratings, bei denen unternehmenseigene Bewertungssysteme angewendet werden. Für Kreditinstitute sind entsprechend der gesetzlichen Regelungen (MaRisk auf der Grundlage von §25a KWG) alle Kreditkunden hinsichtlich ihrer Bonität zu beurteilen, wobei insbes. eine Ausfallwahrscheinlichkeit der Forderung ermittelt wird, die wiederum maßgeblich für das benötige Risikokapital (Eigenkapital) ist.

Bonitätsauskunft





Gegenstand der Bonitätsprüfung ist die Prüfung der Bonität eines Vertragspartners. Wird eine Kreditbeziehung eingegangen, spricht man von einer Kreditwürdigkeitsprüfung. Grundsätzlich ist die Bonität die Kreditwürdigkeit oder Zahlungsfähigkeit. Eine Bank oder ein Versandhaus prüft vor Aufnahme einer Geschäftsbeziehung, ob der neue Kunde kreditwürdig ist. Die Bonitätsprüfung dient dazu, die Wahrscheinlichkeit für den Zahlungsausfall bei einem spezifischen Verbraucher oder Unternehmen zu ermitteln. In die Bonitätsprüfung fließen verschiedene Kriterien ein, anhand derer Banken die Rückzahlungssicherheit überprüfen.

Die verschiedenen Scores

Der SCHUFA-Score ist wohl die am weitesten verbreitetste und bekannteste Bonitätsbewertung, da sie von jeder Bank genutzt wird. Die Daten, die im SCHUFA-Score zusammengefasst sind, ergeben sich aus dem vergangenem Zahlungsverhalten des Kreditsuchenden, sowie vielen weiteren Merkmalen. Ein Teil der Informationen für die Berechnung des Scores ergibt sich auch aus den Kontaktdaten, getätigten Geschäften, der Anzahl der Kreditkarten und Kredite, der Girokonten oder auch bestehender Kundenkonten. Bonitätsbewertung durch die CEG-Ampel ist eine weitere von genutzte Bonitätsbewertung, die in Form eines Ampelsystems dargestellt ist. Die Creditreform Consumer GmbH berechnet die Kreditausfallwahrscheinlichkeit eines Kreditsuchenden in Bezug auf einen Zeitraum von 12 Monaten. Dieses Ergebnis wird wie bei einer Ampel in die Farben rot, gelb und grün unterteilt. Dieses Scoring bezieht sich, anders als das der SCHUFA, nicht allein auf das persönliche Zahlungsverhalten, sondern auch auf Erfahrungen von repräsentativen Personengruppen sowie auf die personenbezogenen Informationen von der CEG Creditreform Consumer GmbH. Der AIS Arvato Infoscore trifft ebenfalls eine Aussage über die Erfüllungswahrscheinlichkeit der Kreditrückzahlung des Kreditnehmers. Der AIS Wert wird in einem Punktewertsystem angegeben, welcher sich zwischen „232“ und „654“ befindet. Dabei beziffert der Wert „232“ eine geringe Bonität und „654“ eine hohe Bonität. Zur Ermittlung des Wertes werden aktuelle sowie zurückliegende Daten von mehr als 7,8 Mio. Konsumenten analysiert.

So verbessern Sie Ihre Bonitätseinstufung

Wissen Sie, wie große Auskunfteien Ihren Betrieb eingestuft haben? Falls nicht, sollten Sie dringend und kurzfristig eine Eigenauskunft einholen. Sie haben das Recht, diese von einer Auskunftei einmal pro Jahr kostenlos anzufordern. Wie Sie zu einer Eigenauskunft kommen, erklären die Auskunfteien ausführlich auf Ihren Homepages. In jedem Fall ist es beim ersten Mal notwendig, die Auskünfte schriftlich anzufordern. Auf diese Weise soll Missbrauch vermieden werden. Wenn es keine konkreten negativen Zahlungsinformationen zu Ihrem Betrieb gibt (z.B. Verzug, Überziehungen), erhalten Sie fast immer eine gute bis sehr gute Bewertung. Liegen negative Informationen vor, verbessert sich der Wert erst, nachdem die Informationen gelöscht worden sind (vorausgesetzt, es kommen keine weiteren negativen Aussagen hinzu). Die Fristen für die Datenlöschung sind unterschiedlich geregelt.

Beispiele: Öffentliche Daten u.a. von Amts- und Vollstreckungsgerichten werden nach 3 Jahren gelöscht. Daten aus Insolvenzverfahren mangels Masse nach 5 Jahren. Nach einer Restschuldbefreiung wird das Insolvenzverfahren noch 3 Jahre gespeichert. Noch offene und gerichtlich titulierte Forderungen werden nach 30 Jahren gelöscht. Ausnahme: der Titel wird vorzeitig abgelöst.

Wenn offensichtliche Falscheinträge vorliegen, sollten Sie das der Auskunftei mitteilen und auf Korrektur bestehen. Allerdings müssen Sie nachweisen, dass es sich bei den Eintragungen auch wirklich um Fehler handelt (§ 35 DBSG). Auskunfteien verarbeiten Massendaten; daher kann es auch dazu kommen, dass es unvollständige Daten gibt, die zu Falschinterpretationen und in der Folge zu einem nicht gerechtfertigten schlechteren Scoringwert führen. Fehlen z. B. Angaben zu Eigentumsverhältnissen, unterstellen Auskunfteien meist, dass es sich bei Gebäuden um Mietobjekte handelt, was zu einer Verschlechterung des Wertes führen kann. Befindet sich ein Gebäude im Eigentum, sollte das der Auskunftei daher unbedingt mitgeteilt werden. Ähnlich verhält es sich mit anderen Geschäftsfällen, die für eine Auskunftei nicht direkt nachvollziehbar sind, z.B. im Vergleich zur Branche ungewöhnlich hohe Materialeinkäufe. Dies wird von Auskunfteien i.d.R. negativ   ausgelegt, da hierdurch Liquidität gebunden wird, die dem Unternehmen nicht mehr zur Verfügung steht. Erfolgt der Materialeinkauf, weil demnächst 2 größere Aufträge anstehen, ist die Entwicklung hingegen positiv zu bewerten und würde nicht zu einer Bonitätsabstufung führen. Nur muss die Auskunftei diese Zusammenhänge kennen, um eine richtige Bewertung vornehmen zu können.

Daher ist es wichtig, dass Sie zumindest die großen Auskunfteien freiwillig und regelmäßig über Ihren eigenen Betrieb, die Eigentumsverhältnisse und die wirtschaftliche Entwicklung informieren. Wird der Scoringwert nur aus der Sammlung externer Daten erstellt, besteht keine Möglichkeit, eine Entwicklung zu erklären. Anders liegt der Fall, wenn Sie selbst aktiv werden. Sie haben die Chance, bestimmte Entwicklungen zu erklären; etwa, dass der aktuelle Umsatzrückgang eine kurzfristige Angelegenheit ist, weil Sie Ihren Vertrieb umstrukturieren; oder Sie können die zuvor genannten höheren Materialeinkäufe plausibel machen. Diese Hinweise fließen fast immer kurzfristig positiv in die Bewertung ein oder verhindern zumindest eine schlechtere Einstufung.

Tipp: Wenn Sie mit Ihrem Eintrag bei einer Auskunftei nicht einverstanden sind, sollten Sie versuchen, die Angelegenheit in einem Gespräch mit Mitarbeitern der Auskunftei zu klären. Folgt keine Reaktion, sollten Sie im nächsten Schritt einen Anwalt mit der Klärung der Angelegenheit beauftragen. Sie müssen aber bedenken, dass eine Korrektur leicht mehrere Wochen oder Monate dauern kann, weil eine Löschung der Daten nur in Abstimmung mit dem Datenlieferanten erfolgen kann. Auch deshalb sollten Sie Ihre Einträge regelmäßig prüfen, um eventuelle Korrekturen so schnell wie möglich erhalten zu können.

Bonitätsbewertung





Der Bonitätsindex ist ein leistungsfähiger Frühwarnindikator zur Beurteilung des Ausfallrisikos von deutschen Unternehmen. Er wird in Bonitätsauskünften über Firmen ausgegeben. Die vorliegenden Daten werden nach wirtschaftlicher Relevanz gewichtet und zu einer Gesamtnote zusammengefasst. ADU-Inkasso bietet unterschiedliche Produkte im Bereich der Firmenauskünfte (Bonitätsauskünfte) an. Der Bonitätsindex wird oftmals mit einer Ampel bzw. den Ampelfarben in einer Bonitätsauskunft visualisiert. ADU-Inkasso ist keine Auskunftei und ermittelt keine Bonitätsdaten, diese werden von Vertragspartnern geliefert.

Wie wird der Bonitätsindex berechnet?
Der Begriff Bonitätsindex ist im Grunde nichts anderes als ein Synonym für den Bonitätsscore. Der bezeichnende Unterschied ist, dass der Terminus von der Creditreform stammt, während die SCHUFA ihre Werte SCHUFA Scores betitelt.

Aufteilung des Bonitätsindexes in Firmenauskünften:

  • 1,0 bis 1,4 – Sehr geringes Ausfallrisiko
  • 1,5 – 1,9 – Geringes Ausfallrisiko
  • 2,0 – 2,4 – Unterdurchschnittliches Ausfallrisiko
  • 2,5 – 2,9 – Durchschnittliches Ausfallrisiko
  • 3,0 – 3,4 – Überdurchschnittliches Ausfallrisiko
  • 3,5 – 3,9 – Deutlich überdurchschnittliches Ausfallrisiko
  • 4,0 – 4,4 – Weit überdurchschnittliches Ausfallrisiko
  • 4,5 – 5,0 – Sehr hohes Ausfallrisiko
  • 6,0 – Ausfall

    Bonität entscheidet maßgeblich über Kreditzugang
    Spätestens seit der Implementierung von Basel II wird der Kreditzugang maßgeblich von der Unternehmensbonität bestimmt. Basel II verpflichtete die Banken zu einer risikogerechten Unterlegung ihrer an Unternehmen ausgegebenen Kredite mit Eigenkapital. Entsprechend der Ausfallwahrscheinlichkeit, die wiederum von der Bonität des Kreditnehmers abhängt, müssen Banken zwischen 1,6 und zwölf Prozent Eigenkapital für einen an Mittelständler vergebenen Kredit bereitstellen. Daraus ergeben sich ein nach Bonität des Kreditnehmers differenzierter Kreditzugang und unterschiedliche Kreditkonditionen. So sollen Kreditrisiken adäquat in den Bankbilanzen abgebildet werden. Wie hat sich nun die Bonität des deutschen Mittelstands seit der Finanzkrise entwickelt? Nach Zahlen des KfW-Mittelstandspanels erholte sie sich seit 2009 nur moderat und folgte weitgehend der konjunkturellen Entwicklung. Dieser generelle Trend verschleiert jedoch, dass der Mittelstand auseinandergedriftet ist: Auf der einen Seite ist die Zahl der Unternehmen mit ausgezeichneter oder sehr guter Bonität deutlich gestiegen. Aber gleichzeitig erhöhte sich auch die Zahl der Firmen, deren Bonität schwach oder sogar sehr schwach ist.

    Was bedeutet Ausfallwahrscheinlichkeit?
    Die Ausfallwahrscheinlichkeit soll aufzeigen wie wahrscheinlich es ist, dass ein Unternehmen zahlungsunfähig wird.  Die Ausfallwahrscheinlichkeit als die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Unternehmen in Deutschland innerhalb von zwölf Monaten in eine der beiden schlechtesten Bonitätsklassen des Bonitätsindex wandert. Durch den veränderten Score, bedingt durch die Weiterentwicklung des Bonitätsindex soll eine schlechte Bonität deutlicher von einer guten Bonität abgrenzen zu sein. Denn die meisten Betriebe wurden mit einem Score zwischen 221 und 251 bewertet (31 Prozent), nach dem neuen Score weist der neue Bonitätsindex hier nur noch 28 Prozent auf.  Durch die so erlangte Steigerung der Prognosegüte werden bonitätsstarke Unternehmen tendenziell besser bewertet als bisher und bonitätsschwache Unternehmen hingegen tendenziell schlechter. Dadurch kommt es zu einer Seitwärtsbewegung in Richtung der besten und der schlechtesten Risikoklassen.

    So können Sie den Bonitätsindex verbessern
    So lassen Sie Ihren Schufa-Eintrag löschen! Sie können ganz einfach einen positiven Einfluss auf Ihren Bonitätsindex nehmen, indem Sie eine gute Zahlungsmoral an den Tag legen. Dazu gehört, dass Sie Ihre Rechnungen und Kredite pünktlich und vollständig bezahlen, aber auch dass Sie Ihrem Vertragsverhältnis mit Mobilfunk-, Telefon- und Energieversorgern ohne Probleme nachkommen. Je zuverlässiger Sie sind, wenn es um Ihre finanziellen Verpflichtungen geht, desto besser gestaltet sich Ihr Bonitätsindex.

Bonitätsindex





ADU-Inkasso stellt seinen Mandanten und interessierten Unternehmen Bonitätsauskünfte über Firmen und Konsumenten in einem Online-Portal zur Verfügung. Im Bonitätsportal sind die verschiedenen Produkte der Firmenauskünfte sowie der Konsumentenauskünfte hinterlegt und Nutzer können zu jeder Zeit ihre Bonitätsprüfungen durchführen. ADU-Inkasso ist keine Auskunftei und ermittelt keine Bonitätsdaten, diese werden von Vertragspartnern geliefert.

Bonitätsportal





Der Begriff Bonitätsprüfung wird oftmals als Synonym für den Begriff Bonitätsauskunft verwendet. Mit einer Bonitätsprüfung werden Zahlungsfähigkeit, Kreditwürdigkeit und weitere Plausibilitäten einer Privatperson oder Unternehmen geprüft. ADU-Inkasso ist keine Auskunftei und ermittelt keine Bonitätsdaten, diese werden von Vertragspartnern geliefert.

Wann darf die Bonität geprüft werden?
Eine Bonitätsprüfung darf nur dann durchgeführt werden, wenn erstens ein berechtigtes Interesse des Unternehmens oder zweitens eine ausdrückliche Einwilligung des Verbrauchers vorliegt. Ein berechtigtes Interesse ist dann gegeben, wenn das Unternehmen ein Kreditrisiko eingeht. In diesem Fall, darf zur Geschäftsanbahnung, aber auch während der laufenden Geschäftsverbindung, eine Bonitätsprüfung durchgeführt werden. Dies kann dann auch ohne Deine ausdrückliche Einwilligung geschehen. Liegt eine ausdrückliche Einwilligung des Verbrauchers vor, ist das Unternehmen dazu berechtigt, eine Bonitätsprüfung durchzuführen. Bewirbt man sich auf eine Wohnung, wird in manchen Fällen die Einwilligung als potentieller Mieter für eine Bonitätsprüfung eingeholt. Auch bei Online-Shops wird immer die Einwilligung in den AGBs erfragt, falls man sich für den Kauf auf Rechnung entscheidest.

Wie genau wird der Bonitätsscore berechnet?
Anfang 2014 legte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe fest, dass es sich beim Scoringverfahren um ein schützenswertes Geschäftsgeheimnis handelt. Aus diesem Grund werden die Berechnungsformeln der Auskunfteien nicht offengelegt.

Welche Daten werden bei einer Bonitätsprüfung abgefragt?

Zuerst wird anhand von Namen, Geburtsdatum und Adresse die Identität zweifelsfrei festgestellt. Angaben zu Familienstand und Wohnsituation fließen bereits in die Bonitätsbewertung ein, schließlich leiten sich daraus die laufenden Lebenshaltungskosten ab. Auf der anderen Seite liegt der Fokus auf festen Vermögenswerten (wie Wohneigentum oder Kapitalbeteiligungen) sowie regelmäßigen Einkünften, abhängig von Beruf und Branche. Zum Beispiel erhält eine unkündbare Beamtin in aller Regel einen höheren Score als ein saisonal angestellter Bauarbeiter, da dieser eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit mit sich bringt. Neben den eben genannten personen- und wirtschaftsbezogenen Daten spielen Informationen zum Zahlungsverhalten eine wesentliche Rolle. Daher wird untersucht, ob Zahlungsverpflichtungen, etwa aus Kredit-, Leasing- oder Mobilfunkverträgen, bestehen und entsprechend bedient werden. Andernfalls kommen Unregelmäßigkeiten zum Vorschein, die womöglich Inkasso- oder Insolvenzverfahren zur Folge hätten. Noch negativer ins Gewicht fallen Gerichtsdaten, wie Haftanordnungen oder Vermögensauskünfte.

Eigene Bonität prüfen: Kann ich eine Bonitätsauskunft selbst einholen?

Sie können einen Bonitätscheck kostenlos durch eine Online-Bonitätsprüfung einholen. Was ist eine Bonitätsauskunft? Dabei handelt es sich um eine Selbstauskunft, die jede Person bei Bedarf einholen kann. Eine eigene Bonitätsprüfung ist kostenlos. Sie können einen Bonitätscheck kostenlos durch eine Online-Bonitätsprüfung einholen. Wurde eine Bonitätsprüfung angekündigt, fragen Sie sich sicher, wie es eigentlich um Ihre eigene Bonität bestellt ist und wie Sie selbst eine kostenlose Bonitätsauskunft erhalten können. Es ist sogar ratsam, vor einer Bonitätsprüfung eine Bonitätsauskunft bei einer Auskunftei einzuholen und diese auf Richtigkeit zu überprüfen, denn Einträge können möglicherweise entweder veraltet oder fehlerhaft sein. In diesem Fall können Sie eine Löschung der Einträge beantragen. Anschließend wird die jeweilige Auskunftei die Löschungsanfrage prüfen und die Fehler gegebenenfalls korrigieren.

Bonitätsprüfung





BPO Business Process Outsourcing – die Definition

Das Business Process Outsourcing (BPO) ist eine Sonderform des Outsourcings und bezeichnet das Auslagern ganzer Geschäftsprozesse. BPO unterscheidet sich von anderen Formen des Outsourcings, dass nicht ein Teil der Aufbauorganisation (d. h. eine organisatorische Einheit / Abteilung), sondern ein Teil der Ablauforganisation ausgelagert wird. In der Regel wird mit dem Geschäftsprozess auch das zugrundeliegende IT-System outgesourct. Es wird ebenfalls der Begriff Knowledge Process Outsourcing (KPO) verwendet.

Business Process Outsourcing im Vergleich

Es existiert eine Vielzahl von BPO Lösungen auf dem Markt. Unterschieden wird zwischen dem Outsourcing von Primär- (Produktion-/Dienstleistungserstellung, Forschung und Entwicklung, Marketing und Vertrieb) und Sekundärprozessen (Rechnungswesen, Personalwesen (HR), Kundenbetreuung etc.). Bei der Einführung von BPO sollte sich ein Unternehmen auf Anpassungsmaßnahmen im Vorfeld einstellen. Dies kann beispielsweise auf Unterschiede in den Sicherheitsstandards oder der Software der kooperierenden Unternehmen zurückzuführen sein.

Beispiel: Im Finanznetzwerk finden sich zahlreiche Ausprägungen des BPO. Diese betreffen z.B. das Nutzen externer Vertriebsorganisationen, das Auslagern der Zahlungsverkehrsabwicklung an eine Transaktionsbank, das Scanning beleggebundener Zahlungsverkehrsbelege oder Anlageorders durch einen Dienstleister oder die Nutzung innovativer Fintech-Prozesse (z.B. Crowdlending- oder -funding).

Voraussetzungen und Umsetzung

Vor dem BPO sollten die auszulagernden Prozesse standardisiert werden, um die Schnittstellen zu den in dem Unternehmen verbleibenden Prozessen möglichst zu vereinfachen und zu minimieren. Nach der generellen Entscheidung für BPO muss der genaue Umfang der auszulagernden Prozesse definiert und ein Anbieter ausgewählt werden. Dabei wird auch die geografische Lokation der Leistungserbringung berücksichtigt. Demensprechend unterscheidet man zwischen Onshoring (Inland), Nearshoring und Offshoring (Übersee). Die Gründe für BPO sind Kostenreduktion, Konzentration auf Kernkompetenzen, Prozessführerschaft des Auftragnehmers, Beschaffung fehlenden Knowhows usw. Durch die zusätzliche Verlagerung der Prozessverantwortung soll eine bessere Angleichung der Interessen zwischen Auftraggeber und -nehmer erreicht werden.  Die Übertragung der Prozesse an den Anbieter erfordert einfühlsames Change Management und systematische Governance, insbesondere die Überwachung der Leistungserbringung anhand  vereinbarter Erfolgsgrößen. Wie bei anderen Outsourcing-Verträgen werden diese Vereinbarungen als Service Level Agreements (SLA) bezeichnet. BPO kann durch IT-Dienstleister mit fremden Softwaresystemen oder durch Softwareanbieter mit eigener Software angeboten werden. Diese Dienste werden zunehmend als Software-as-a-Service (SaaS) über die Cloud realisiert. Auch das Management der Prozesse, die verschiedene Anwendungen (Geschäftsprozesse) integrieren, lässt sich über eine geeignete Plattform in der Cloud lösen (Business-Process-Management-Platform-as-a-Service, BPMPaaS). BPO erleichtert die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle, wodurch sich Start-Ups auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können, während Dienstleister alle anderen Prozesse übernehmen können.

Die Vorteile von Business Process Outsourcing

Business Process Outsourcing – auch Business Outsourcing genannt – bietet Firmen und Unternehmen viele Vorteile:

Durch die Auslagerung der Sekundärprozesse wird das Unternehmen entlastet und hat somit mehr Kapazität für die Erfüllung von Kernaufgaben. Damit verbunden sind die Steigerung der Effizienz und der Produktivität und langfristig auch erhöhte Umsätze. Auf Unternehmensseite profitieren Sie vom Spezialwissen und von innovativen Impulsen seitens des Dienstleisters. Besonders sinnvoll erweist sich das Business Process Outsourcing bei der organisatorischen Umgestaltung einzelner Unternehmensbereiche. Möchte ein Unternehmen beispielsweise die Kundenbetreuung oder das Marketing erweitern, müsste es zuerst im eigenen Gebäude Raum und Arbeitsplätze schaffen. Wird aber stattdessen auf Business Process Outsourcing zurückgegriffen, erübrigen sich Investitionen und eigene Unternehmensabläufe werden nicht durch Umbaumaßnahmen gestört.

Warum alles selber machen? Die Experten von ADU Inkasso verfügen über jahrelange Erfahrung in kundenorientierten Finanzprozessen. Mit der Auslagerung des Debitoren- und Forderungsmanagements zu uns, schaffen Sie sich Freiräume und können sich intensiver auf Ihre Kernkompetenzen konzentrieren. In Kombination mit den anderen ADU Inkasso Leistungen ergeben sich somit viele Möglichkeiten zur Optimierung Ihrer Finanzprozesse.

BPO-Business Process Outsourcing





Die Bürgschaft wird begründet durch den Vertrag zwischen Bürgen und Gläubiger, in dem sich eine Person, der Bürge, gegenüber dem Gläubiger verpflichtet, für die Einlösung einer fremden Schuld/Verbindlichkeit einzustehen. Ziel der Bürgschaft ist es, die Verbindlichkeit abzusichern. Die Bürgschaft wird durch die Leistungspflicht des Bürgen begründet.

Formen
Eine Bürgschaft ist nur dann rechtsgültig, wenn die Bürgschaftserklärung schriftlich erteilt wird. Schriftform bedeutet, dass die Urkunde vom Aussteller eigenhändig durch Namensunterschrift oder mittels notariell beglaubigtem Handzeichen unterzeichnet sein muss. Eine in elektronischer Form erteilte Bürgschaftserklärung ist ungültig. Ein Formmangel führt zur Nichtigkeit der Bürgschaftserklärung. Der Formmangel wird allerdings geheilt, wenn der Bürge die Hauptverbindlichkeit des Hauptschuldners erfüllt. Unter bestimmten Umständen kann es gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstoßen, wenn der Bürge sich auf den Formmangel beruft, z. B. wenn die Bürgschaft jahrelang als bestehend angesehen wurde und der Bürge wirtschaftliche Vorteile aus dem Geschäft gezogen hat.

Der praktische Ablauf einer Bürgschaft
Im Grunde genommen ist der praktische Ablauf einer Bürgschaft sehr leicht verständlich. Zwei Personen möchten miteinander ein Rechtsgeschäft abwickeln. Jedoch fordert die eine Partei von der anderen Vertragspartei eine Bürgschaft zur Absicherung des Rechtsgeschäfts. Die Vertragspartei benennt eine dritte Person als Bürgen und lässt sich von diesem eine Bürgschaft über den Umfang des Rechtsgeschäfts unterzeichnen, welche dann bei der ersten Partei vorgelegt wird. Ist dieser Vorgang abgeschlossen kann auch das Rechtsgeschäft abgeschlossen werden. Beachtet werden sollte bei dem ganzen Vorgang der Umstand, dass der Bürge über diesen Vorgang naturgemäß in Kenntnis gesetzt und sein Einverständnis zur Funktion als Bürge gegeben haben muss. Gerade bei privatrechtlichen Angelegenheiten, bei denen Familienmitglieder als Bürge fungieren sollen, ist es sehr ratsam, auf jeden Fall vorweg den Umfang der Willenserklärung genau zu besprechen und sich genauestens über die Rechte und Pflichten eines Bürgen zu informieren. Selbstverständlich müssen alle Beteiligten mit dem Bürgen als solchen einverstanden sein da der Bürge gewisse Eigenschaften mit sich bringen muss um eine wirksame Bürgschaftserklärung abgeben zu können. Wird eine Person nicht als Bürge akzeptiert, so kann das ganze Rechtsgeschäft scheitern.

Bedeutung

Die Bürgschaft hat in der Praxis als Kreditsicherheit einen hohen Stellenwert, insbesondere durch die Bürgschaften des Bundes und der Länder. So werden Bürgschaften und Garantien zur Unterstützung des Exportgeschäftes vergeben sowie Bürgschaftsprogramme zur Förderung und Kreditversorgung des Mittelstandes aufgelegt. Im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise hat der Bund zur Stabilisierung des Finanzmarktes Bürgschaften vergeben. Aufgrund von Störungen im Wirtschaftsleben von EU-Mitgliedsstaaten wurde 2010 ein Rettungsschirm für Europa geschaffen, auch hier unterstützt die Bundesregierung andere Staaten u.a. mit Bürgschaften so z.B. für Griechenland.

Erlöschen bzw. Kündigung einer Bürgschaft

Eine Bürgschaft besteht grundsätzlich genauso lang wie die Schuld besteht. Bei den nachfolgenden Konstellationen erlischt eine Bürgschaft:

– Hauptschuldner oder Bürgen haben alle Schulden zurückgeführt. Aber auch, wenn der Gläubiger auf sein Recht verzichtet, endet die Bürgschaft damit.

– Der Bürge kann darüber hinaus aus seiner Bürgschaft befreit werden, wenn eine andere Person die Schuld übernimmt.

– Stirbt der Hauptschuldner, so endet die Bürgschaft, denn der bisherige Bürge wird dann zum Hauptschuldner.

– Eine Bürgschaft kann zudem beendet werden, wenn der Bürge bereits im Vorfeld Bedingungen ausgemacht hat, die ein vorzeitiges Ausscheiden ermöglichen.

– Eine Bürgschaft kann außerdem auch auf Zeit abgeschlossen sein. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, kann der Bürge aussteigen und seine Bürgschaft beenden.

Laut Paragraf 775 BGB hat der Bürge ein Kündigungsrecht gegen den Hauptschuldner, wenn sich dessen Vermögenslage wesentlich verschlechtert. Gegenüber dem Gläubiger besteht das Kündigungsrecht allerdings nicht. In der Praxis bedeutet das, dass der Hauptschuldner die Hauptforderung zurückführen oder neue Sicherheiten vorlegen müsste, was ihm aufgrund seiner schlechteren Vermögenslage aber nicht möglich ist. Bei einer zeitlich unbefristeten Bürgschaft kann der Bürge den Vertrag mit der Kündigungsfrist der verbürgten Schuld kündigen. Allerdings kann der Gläubiger dann das zugrunde liegende Schuldverhältnis ebenfalls kündigen, womit der Bürge für die Restschuld dennoch geradestehen müsste.

Bürgschaft





Der Cash-Flow ist eine Messgröße aus der Betriebswirtschaftslehre und bezeichnet den Kapitalfluss eines Unternehmens, der den erwirtschafteten Mittelüberschuss (also das nicht gebundene Kapital im Unternehmen) in einem definierten Zeitraum angibt. Der Cash-Flow wird für die Bewertung herangezogen, wenn es um die Gesundheit bzw. die Liquidität des Unternehmens geht. Ermittelt wird der Cash-Flow u.a. aus den Daten des Jahresüberschusses sowie der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV).

Direkte und indirekte Ermittlung des Cashflows

Der Cashflow eines Unternehmens kann direkt oder indirekt ermittelt werden, wobei die direkte Methode eher ein Ausnahmefall ist. Bei der direkten Ermittlung des Cashflows werden jegliche Aufwandsverbuchungen nicht berücksichtigt, sondern der Cashflow ergibt sich hier aus der Differenz von Einzahlung und Auszahlung. Bei der indirekten Berechnung wird der Cashflow korrigiert, indem ausgehend vom Jahresüberschuss alle nicht zahlungswirksamen Aufwendungen hinzu gerechnet und alle nicht zahlungswirksamen Erträge abgezogen. Um den Cashflow direkt ermitteln zu können, müssen also zunächst alle Posten innerhalb einer Periode, die keinen monetären Wert haben, wie Rückstellungen und Abschreibungen, aus dem Überschuss gestrichen werden.

Die Ermittlung des Cashflows ist wichtig, denn er dient als Kennzahl, um die finanzielle Lage eines Unternehmens einschätzen zu können. Ein positiver Cashflow meint, dass es dem Unternehmen finanziell gut geht und erhöht somit die Chancen auf Unterstützung von Kapitalgebern, weil man davon ausgeht, dass das Unternehmen dann in der Lage ist, beispielsweise einen Kredit auch selbstständig zu tilgen.

Beispiel

Bringt ein Onlineshop monatlich 10.000 Euro Kosten auf und nimmt 40.000 Euro durch Verkäufe ein, besteht ein positiver Cashflow von 30.000 Euro.

Arten

Unterscheiden lassen sich:

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (darin enthalten der operative Cashflow),

Cashflow aus der Investitionstätigkeit und

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit.

Die Summe dieser drei Salden ergibt die Veränderung des Bestands an liquiden Mitteln der Periode.
Der operative Cashflow ist das Ergebnis aller zahlungswirksamen Geschäftsvorfälle der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Insbesondere der operative Cashflow wird im Rahmen der Jahresabschlussanalyse als Indikator für das Innenfinanzierungspotenzial eines Unternehmens verwendet. Ein positiver operativer Cashflow versetzt ein Unternehmen in die Lage, aus den Umsatzprozessen heraus Kredite ordnungsgemäß zu tilgen oder neue Investitionen zu tätigen. Gegenüber dem operativen Cashflow, der auf die gewöhnliche Geschäftstätigkeit abstellt, umfasst der Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit insbesondere auch außerordentliche Einzahlungen und Auszahlungen.

Negativer Cashflow

Der Abfluss des Zahlungsstroms aus einem Unternehmen (negativer Cashflow) wird als Cash-Loss bzw. Cash-Drain bezeichnet. Das Geld muss für das operative Geschäft genutzt werden und steckt zum Beispiel in Vorräten oder Forderungen. Umgangssprachlich wird ein negativer Cashflow auch als „Geldverbrennung“ bezeichnet. Passend zu dem Begriff existiert die so genannte Cash-Burn-Rate. Diese gibt entweder den noch verbleibenden Zeitraum oder die Geschwindigkeit an, mit der die liquiden Mittel aufgebraucht sein werden.

Negativen Cashflow verhindern

Noch wichtiger als der Fokus auf einen positiven Cash Flow aber ist die Vermeidung eines negativen. Viele Unternehmer tun sich noch schwer mit der Vorstellung, dass sie Ihren Gewinn erhöhen und zugleich den Cash Flow senken können. Doch ist dies beispielsweise immer dann gegeben, wenn Produkte zu hohe Gesamtproduktionskosten aufweisen oder eine hohe Zahl an Außenständen vorliegt, welche lediglich auf dem Papier den Gewinn erhöhen, aber dem Unternehmen noch nicht als liquide Mittel vorliegen. Dass sich die Fristen Ihrer Rechnungsüberweisungen einerseits und der Rechnungen an Ihre Kunden andererseits mindestens decken sollten, versteht sich eigentlich von selbst. Zu oft aber begleichen Unternehmen ihre eigenen Verpflichtungen recht schnell, erlauben den Kunden hingegen deutlich längere Zahlungsziele. Das schadet dem Cash Flow und bedroht letztlich das Überleben des Betriebs. Auch sollten Sie dafür sorgen, dass die Zeitspanne zwischen Einkauf von Produktionsmitteln und dem Verkauf des fertigen Produkts (oder der Dienstleistung) nicht all zu groß ausfällt.

Cash-Flow





Das Cash-Management ist ein Teilbereich des Finanzmanagements und beschäftigt sich mit der betrieblichen Finanzplanung mit dem Ziel, die kurzfristige Liquiditätsdisposition aufrecht zu erhalten und gleichzeitig zur Sicherung der Finanzlage des Unternehmens beizutragen. Ebenso sind freie Finanzmittel gewinnbringend anzulegen und der Zahlungsverkehr so effizient wie möglich zu gestalten.

Cash Manager gibt es vorwiegend in Großunternehmen

Vorwiegend große Unternehmen aus Dax und MDax sowie Firmen vergleichbarer Größe in Familienhand haben eigene Cash Manager angestellt. Bei den kleineren Unternehmen übernimmt häufig der Treasurer oder Sachbearbeiter die Aufgaben des Cash Managers mit. Ein gutes Zahlenverständnis, analytisches Denkvermögen sowie Genauigkeit sind die Grundvoraussetzungen für diesen Beruf. Bei internationalen Unternehmen sind gute Englischkenntnisse unerlässlich, um mit internationalen Tochtergesellschaften kommunizieren zu können. „Im Zuge von M&A-Transaktionen ist zudem häufig Fingerspitzengefühl im Projektmanagement gefragt, wenn es um die schnelle und reibungslose Anbindung neuer Konzerngesellschaften ans zentrale Cash Management geht“, sagt Postweiler. Seit der Finanzkrise hat das Liquiditätsmanagement in den Unternehmen an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Unternehmen arbeiten seither daran, ihre Trapped-Cash-Quote – also die Liquidität, auf die die Mutter keinen Zugriff hat,  – zu reduzieren. Cash Pooling ist dabei ein wichtiges Mittel. Insbesondere die Möglichkeit, die chinesischen Tochtergesellschaften in das globale Cash Management einzubinden, treibt viele Cash Manager derzeit um, denn China erlaubt seit kurzem beispielsweise das grenzüberschreitende Cash Pooling für Unternehmen mit Sitz in der Freihandelszone.

Zielsetzungen

Hauptaufgabe ist die störungsfreie Abwicklung des Zahlungsverkehrs auf der Grundlage der bei den einzelnen Kreditinstituten eingeräumten Kreditlinien sowie die kurzfristige Anlage überschüssiger Liquidität. Von der Kreditwirtschaft wird Cash Management im Rahmen des Electronic Banking als Dienstleistung zur Unterstützung und Optimierung der kurzfristigen Finanzwirtschaft des Kunden angeboten. Cash Management unterstützt dabei Unternehmen bei der Planung, Steuerung, Disposition und Kontrolle kurzfristiger Finanz- und Liquiditätspositionen sowie der Kassenhaltung. Informationsmodule steuern den Zahlungsverkehrsdatenaustausch, die Darstellung aktueller Kontostände sowie Verfügungen zulasten von Konten unter Auswahl der Zahlungsart und Währung bei Auslandstransfers. Auch die Banken und Sparkassen selbst nutzen das Cash Management für die Disposition ihrer eigenen Konten bei in- und ausländischen Kreditinstituten – bes. bei Zentralbanken. Dies hat das Ziel einer möglichst knappen Liquiditätshaltung bzw. einer günstigen Anlage liquider Mittel sowie einer zeitgerechten Abwicklung ihres Zahlungsverkehrs aus dem Kundengeschäft und Eigengeschäft.

Vorteile und Effizienz

An dieser Stelle setzt das Cash-Management ein. Es bündelt die Zahlungsströme der einzelnen Niederlassungen und Abteilungen in einer Unternehmenseinheit und kann dadurch kontinuierliche die aggregierten Unternehmenszahlen liefern. Was sich kompliziert anhört, ist es nicht, sofern die Infrastruktur entsprechend entwickelt wurde. War dies der Fall, verfügt das Unternehmen faktisch für die Kontoführung über eine eigene Bank im eigenen Haus, welche den gesamten Zahlungsverkehr, dann aber natürlich über eine externe Bank, abwickelt. Der englische Ausdruck für diese Konstellation lautet “Payment Factory”, was auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Cash-Management bedeutet aber noch mehr.

– Der Zahlungsverkehr liefert kontinuierlich Daten über den Cashflow, vom Unternehmen selbst ausgeführten Zahlungen.

– Der Verwaltungsprozess der Bankkonten liefert sofortige Information über die Bankkonten. Er zeigt auf, welche Konten überflüssig sind, wo eventuell neue Konten benötigt werden.

– Die Verarbeitung der Kontoauszüge zeigt fremd initiierten Cashflow, Zahlungseingänge und Lastschriften zugunsten Dritter auf.
– Die systemische Bearbeitung von Eingangsrechnungen liefert sofortige Information zu den kumulierten kurzfristigen Verbindlichkeiten.

– Die automatisierte Fakturierung der Ausgangsrechnungen lässt einen sofortigen Schluss auf die Salden der Zahlungseingänge zu.

– Die Summe dieser Informationen führt letztendlich dazu, dass im Cash-Management Prozess die offenen Salden in der Summe auf den Konten händisch ausgeglichen oder übertragen werden.

Cash-Management