Firmeninsolvenzen sinken 2012 um 2,2%
Die Zahlen der Firmeninsolvenzen in Deutschland sinken weiter.
Erfreulicher Weise sinken die Zahlen der gemeldeten Firmeninsolvenzen in Deutschland weiter. 2012 haben insgesamt 29.619 Firmen ihre Zahlungsunfähigkeit angezeigt. Das entspricht 2,2 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr 2011. Diese Zahlen meldet die aktuelle Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel. Demnach liegt Deutschland mit diesen Zahlen auf dem zweit niedrigsten Niveau der vergangen letzten zehn Jahre, nur 2007 lag die Zahl der Firmeninsolvenzen noch darunter. Allerdings sind die durch Unternehmensinsolvenzen verursachten Folgen für Gläubiger stark gestiegen. Gerade die Großinsolvenzen wie Schlecker und Neckermann haben erheblich dazu beigetragen. Die bundesweiten Insolvenzschäden erreichten 2012 rund 38,3 Milliarden Euro. Im Vergleichsjahr 2011 betrugen die Insolvenzschäden nur 31,5 Milliarden Euro. Spitzenreiter in der Insolvenzverteilung der Bundesländer ist Nordrhein-Westfalen. In NRW haben absolut 11.176 Firmen Insolvenz angemeldet.
Insolvenzstatistik 2012*
Nordrhein-Westfalen 160
Schleswig-Holstein + Saarland 108
Sachsen-Anhalt 103
Bremen 102
Sachsen 99
Berlin 97
Bundesdurchschnitt 92
Niedersachsen 89
Hamburg 85
Rheinland-Pfalz 83
Mecklenburg-Vorpommern + Brandenburg 70
Thüringen 69
Hessen 67
Bayern 59
Baden-Württemberg 51
*absolute Insolvenzzahlen je 10.000 Unternehmen
Während die Insolvenzzahlen in 14 Bundesländern sinken, steigen sie in Thüringen im Vergleich zu 2011 um 3,8 Prozent. Die Bundesländer Bremen und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen im Gegensatz zu Thüringen den stärksten Rückgang der Unternehmensinsolvenzen mit einem Minus von 12,2 Prozent. Nach wie vor bleibt es auch in 2012 bestehen, dass die meisten Firmen – etwa 40 Prozent – junge Firmen sind, die erst bis zu vier Jahre operativ tätig waren und in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Jung-Firmen mit einer Marktaktivität von bis zu zwei Jahren machen rund 25 Prozent der Firmeninsolvenzen aus. Als Grund wird laut Studie genannt, dass es viele Jungunternehmer während und kurz nach der Finanzkrise nicht geschafft haben, mit den schwierigen Startbedingungen zu Recht zu kommen.