Deutsche zahlen immer mehr in Raten
Jeder dritte Bundesbürger kauft sich seine Produkte auf Pump.
Jeder dritte Bundesbürger kauft sich seine Produkte auf Pump, meldet eine große Wirtschaftsauskunftei Anfang November. Experten warnen vor einer tickenden Zeitbombe. Die Tendenz der Überschuldung ist steigend. Auch wenn sich die wirtschaftlichen Zeiten insgesamt durch gute Aussichten am Arbeitsmarkt und niedrigen Zinsen verbessert haben. Immer mehr Menschen finanzieren ihren Konsum durch Ratenkredite. Mittlerweile greift jeder dritte Konsument beim Kauf eines neuen Handys, Fernsehers, Autos oder bei der Bezahlung einer Urlaubsreise auf Ratenkredite zurück.
Der Westen Deutschlands entwickelt sich zum Sorgenkind mit besonders hoch verschuldeten Verbrauchern. Gerade bis in die untere Mittelschicht hinauf können Kredite bei einer schlechten Wirtschaftslage wie z.B. beim Verlust des Arbeitsplatzes schnell zu größeren finanziellen Problemen führen, die dann langfristig nicht mehr in den Griff zu bekommen sind. Steigende Mieten und Energiekosten lassen deutsche Verbraucher immer schneller in die Schuldenspirale rutschen und lassen sie auch schwerer aus dieser wieder entkommen. Zu beobachten ist, dass die häufigste Ursache für eine Überschuldung zwar immer noch die Arbeitslosigkeit ist, der überzogene Konsum aber ein stark wachsendes Problem darstellt. Gerade Männer seien risikobereiter und neigen eher dazu, Schuldnen zu machen. Rund 4,2 Millionen überschuldeter Männer stehen im Vergleich 2,3 Millionen überschuldeter Frauen gegenüber. Die Überschuldung hat aber vorallem bei den jungen Menschen in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Aber auch ältere Verbraucher geraten immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten, da hier u.a. die Folgen der Altersarmut deutlich werden.
Diese Entwicklung stellen auch Inkassounternehmen in ihrer täglichen Arbeit mit den Schuldnern durch u.a. steigende Zahlen der Privatinsolvenzen oder nur geringen Möglichkeiten, Schulden abzutragen, fest.
Quelle: Oldenburgische Volkszeitung
